Sind Sie auch immer so begeistert von Petit Four, jenem französischem Kleingebäck, das so hübsch aussieht, dass man sich kaum traut, hinein zu beißen. Ich liebe sie. Besonders die Bilder, die ich manchmal in Foodblogs entdecke und ich mich dann frage, wie die Bloggerin das wohl hinbekommen hat. Hat sie das süße Törtchen wirklich selbst gemacht? Wenn ja, wie geht das denn und wo ist bitteschön das Rezept.

Was den Franzosen ihr Petit Four, sind den Amerikanern bekanntlich Brownies, Cookies und Cupcakes, kleine süße Köstlichkeiten zum Nachmittagskaffee. Aber weil in Amerika bekanntlich alles etwas schneller als woanders, dafür jedoch auch praktischer sein muss, ist amerikanisches Kleingebäck von Haus aus weder elegant noch hübsch – dafür jedoch süß und mächtig. So zumindest das Klischee.

Mickael Benichou tritt nun mit Schaumschläger und Spritztüte an und bringt amerikanischen Sweets französische Raffinesse bei. In seiner eigenen Patisserie in der New Yorker Moon Street und jetzt auch mit seinem feinen Backbuch „Le Cookie. Rezepte für American Sweets à la française„.

Das Buch glänzt mit überaus sinnlichen Bilder und einfach anmutenden Rezepte, die allerdings erst auf dem zweiten Blick ihre Tücken verraten. Je Seite ein Rezept plus ein vollformatiges Fotos. Allesamt zum Anbeißen hübsch gemacht. Auch das Layout begeistert mich sehr. Nur an die Rezepte selbst habe ich mich noch nicht heran getraut. Was unter anderem an Benichous Zeitvorgaben liegt. Denn bei den begehrtesten Rezepten (Macarons und/oder Cupcakes) beginnen die Vorbereitungen bereits am Vortag. Für dererlei Schnickschnack habe ich leider nur selten die richtige Muße.

Wenn zeitintensive Vorbereitung und längere Ruhezeiten jedoch nicht weiter stören, ist „Le Cookie“ jedoch das richtige Backbuch für raffiniertes Kleingebäck. Optisch sind alle Rezepte ein Genuss, doch wenn es um Einfachheit geht, punkten Cookies vor Cupcakes und Brownies.

Mein Fazit: „Le Cookie“ ist ein bezauberndes Backbuch für Genießer und für alle, die sich mit sehr viel Lust und Liebe ans Werk machen und bei denen es beim Resultat auf Klasse und Raffinesse ankommt und nicht so sehr auf Masse.

Auf Kalorienangaben verzichtet der Pâtissier – aus verständlichen Gründen. Denn wenn in nur sechs Brownies u. a. 225 Gramm Schokolade und 200 Butter unterkommen, kommt es auf die einzelne Kalorie schon längst nicht mehr an.